Geothermie – gemeinsam planen und nutzen
Wie plant, baut und betreibt man erfolgreich eine Tiefengeothermieanlage? Nach Erkenntnissen des Öko-Instituts, der GeoEnergie Gruppe und des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), beide am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), braucht es unter anderem eine sorgfältige Planung. So sollte etwa zu Beginn geprüft werden, wie Kommunen daran beteiligt werden können. „Sinnvoll ist eine gemeinsame Planung des Vorhabens mit den Gemeinden und der lokalen Bevölkerung“, sagt Dr. Melanie Mbah vom Öko-Institut, „so kann eine Vision für eine zukünftige, nachhaltige Energie- und Wärmeversorgung entstehen, die in vorhandene Konzepte eingebettet ist.“ Wichtig sei zudem, lokale Mehrwerte für die Bürger*innen zu generieren, beispielsweise durch die Teilhabe an der geothermischen Wärmeversorgung. „Wenn sie davon profitieren, identifizieren sie sich stärker damit.“ Auch eine transparente und proaktive Kommunikation sei zentral für ein solches Projekt. Die Nutzung von unterschiedlichen Medien, öffentlich zugängliche und verständliche Informationen sowie dialogische Formen der Beteiligung förderten die Zustimmung. „Wir empfehlen zudem, eine unabhängige wissenschaftliche Beratung einzubeziehen, um die Planungs- und Umsetzungsprozesse kritisch-neutral zu begleiten“, sagt Dr. Melanie Mbah.
Das Projekt „Nutzung der Geothermie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung am KIT (Campus Nord) – inter- und transdisziplinäres Co-Design eines Umsetzungskonzepts (GECKO)“ wurde vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg gefördert. Die Erkenntnisse entstanden in einem inter- und transdisziplinären Prozess, bei dem Bürger*innen und Interessenvertreter*innen einbezogen wurden.