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Arbeit / Rückblick

Gesund für Menschen und Klima

Chrisitane Weihe

Gesund zu essen lohnt sich auch fürs Klima. Allein bei einer Ernährungsumstellung in Deutschland auf die „Planetary Health Diet“ könnten knapp drei Viertel der Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft und der Landnutzung eingespart werden. Diese liegen heute bei rund 95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (Mio. t CO2e) und könnten auf 23 Mio. t CO2e sinken. Gleichzeitig würden nur noch 56 Prozent der heute genutzten Ackerfläche und 45 Prozent der Grünlandfläche benötigt. „Dadurch würden immense Flächen frei, auf denen Lebensmittel für den Export angebaut werden könnten, die weitere 70 Millionen Menschen versorgen könnten“, sagt Margarethe Scheffler vom Öko-Institut. „Alternativ könnten diese Flächen aufgeforstet werden, der so entstehende Wald wäre in der Lage, in den nächsten 23 Jahren rund 20 Mio. t CO2e zu binden.“

Im Auftrag von Greenpeace haben die Wissenschaftler*innen aus dem Bereich Energie & Klimaschutz in der Studie „Gesundes Essen fürs Klima“ analysiert, wie es sich auf den Landwirtschaftssektor auswirkt, wenn die Deutschen nur noch ein Viertel der tierischen Produkte und doppelt so viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse essen. „Dies geht auf die Empfehlungen der EAT Lancet Kommission von 2019 zurück, die beschrieben hat, wie eine nachhaltige und gesunde Ernährung für eine wachsende Weltbevölkerung aussehen kann“, erklärt Senior Researcher Scheffler. Derzeit verursacht die Ernährung der Deutschen circa 81 Mio. t CO2e im Sektor Landwirtschaft und Landnutzung, mehr als 80 Prozent davon entstehen in der Tierhaltung.

Durch eine Umstellung auf die „Planetary Health Diet“ würde sich der heutige Tierbestand drastisch verringern, es stünden bis zu 4,6 Millionen Hektar Ackerfläche und 1,6 Millionen Hektar Grünland für andere Nutzungen zur Verfügung – rund 40 Prozent der heutigen landwirtschaftlichen Fläche. Und das, obwohl gleichzeitig der Ökolandbau und Biodiversitätsflächen ausgeweitet sowie Moore wiedervernässt werden. Aus der Moorwiedervernässung resultieren dabei die größten Emissionsminderungen: Würden 80 Prozent der Moorfläche vernässt, könnten jährlich 31 Mio. t CO2e gebunden werden.