Klimaschutz von Süd nach Nord
Christiane Weihe
Wie sieht es aus mit dem Klimaschutz in den Bundesländern? Für Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein analysieren das die Wissenschaftler*innen des Bereichs Energie & Klimaschutz.
Sie untersuchen gemeinsam mit dem Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES, Projektleitung) und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, wo Baden-Württemberg bei der Erreichung seiner Klimaziele steht. Das Bundesland will seine Emissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent senken und bis 2040 klimaneutral sein. „Darüber hinaus gibt es sektorspezifische Ziele bis 2030“, sagt Malte Bei der Wieden, Wissenschaftler am Öko-Institut. „Wir analysieren auch, wo das Land bei der Umsetzung entsprechender Maßnahmen steht.“ Die Wissenschaftler*innen haben im Auftrag der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg untersucht, wie sich die Treibhausgase in den unterschiedlichen Sektoren entwickeln. Die Ergebnisse werden im Sommer 2024 veröffentlicht. Dabei betrachten sie auch mögliche Abweichungen von den gesetzten Zielen und entwickeln Vorschläge, wie sich diese beheben lassen. „Darüber hinaus widmen wir uns der Frage, wie sich Klimaschutzmaßnahmen des Bundes und der EU auf die baden-württembergischen Klimaziele auswirken.“ Das Projekt wurde während der Fertigstellung dieses Heftes abgeschlossen.
Auch für Schleswig-Holstein widmet sich das Öko-Institut derzeit dem Stand der Dinge in Sachen Klimaschutz – hier gemeinsam mit der Europa-Universität Flensburg und im Auftrag des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein. Auch dieses Bundesland will bis 2040 klimaneutral sein. „Hierfür müssen die Emissionen bis 2030 um 57 Prozent gesenkt werden“, erklärt Senior Researcher Dr. Sylvie Ludig. „Es gibt Ziele für die unterschiedlichen Sektoren – sie unterscheiden sich jedoch stark.“ Daher analysieren die Wissenschaftler*innen bis zum Herbst 2024 nicht nur, ob Schleswig-Holstein mit den definierten Maßnahmen seine Klimaschutzziele erreichen kann, sondern widmen sich gezielt auch den einzelnen Sektoren. „So können wir Lücken in den Maßnahmenplänen identifizieren.“ Darüber hinaus erstellt das Projektteam Indikatoren, anhand derer in Zukunft frühzeitig erkannt werden kann, ob Ziele erreicht oder verfehlt werden. Dies erlaubt es, bestehende Maßnahmen flexibel anzupassen. „Falls wir in der Analyse feststellen, dass die gesteckten Ziele nicht erreicht werden können, entwickeln wir zudem Ansätze für weitere Maßnahmen“, so Ludig.