Porträt: Felix Müller (Umweltbundesamt)

Zu Beginn scheint es, als gäbe es mehr Fragen als Antworten. Worum handelt es sich überhaupt bei menschengemachten Rohstoffvorkommen? Mit welchen Instrumenten können wir sie bestimmen? Und wie bestmöglich wiederverwenden? „Beim Urban Mining müssen wir uns mit der Vergangenheit befassen. Etwa mit Gebäuden, die vor vielen Jahrzehnten errichtet wurden. Bevor wir die Weichen stellen, müssen wir genauer wissen, über welche Rohstoffe in welchen Qualitäten wir sprechen“, sagt Felix Müller.

„Das Ziel muss es sein, das anthropogene Lager so zu bewirtschaften, dass Rohstoffe in hochwertigen Anwendungen erneut nutzbar sind und etwa Rezyklate aus dem Gebäudebereich auch wieder im Hochbau eingesetzt werden.“

Zahlreiche Instrumente können das Urban Mining auf den richtigen Weg bringen, so der Fachreferent, der am Umweltbundesamt die Entwicklung einer deutschen Urban Mining-Strategie begleitet. „Rezyklatquoten in unterschiedlichen Sektoren sind ein wichtiger Schritt. Sinnvoll ist es auch, wenn zum Beispiel Baubehörden in ihren Ausschreibungen bestimmte Anteile von rezykliertem Material einfordern.“ Um in der Zukunft leichter in die Vergangenheit schauen zu können, sind aus seiner Sicht zudem digitale Kataster und Produktpässe gute Instrumente. „So wird dokumentiert, welche Rohstoffe genau worin stecken – und ob sie vielleicht auch Schadstoffe enthalten, die ein genaueres Hinschauen bei der Wiederverwendung erfordern.“