Der Blick aufs Ganze
Das Energiekonzept der Bundesregierung setzt ehrgeizige Ziele für die Einsparung von Energie. Wie diese in privaten Haushalten in verschiedenen Bereichen – Bauen und Wohnen, Haushalts- und Elektronikgeräte, Mobilität und Ernährung – erreicht werden können, analysiert ein aktuelles Projekt des Öko-Instituts im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Das Ziel ist es, insbesondere die Einsparmöglichkeiten zu bestimmen, die bislang nicht oder nur unzureichend im Fokus der Politik stehen. Außerdem soll ermittelt werden, wie sogenannte Rebound-Effekte vermieden werden können. Diese entstehen immer dann, wenn Effizienzsteigerungen durch vermehrten Konsum (teilweise) wieder aufgezehrt werden. Ein Beispiel: Zwar gab es zwischen 1965 und 2010 enorme Einsparungen bei der Beheizung von Wohnflächen, die den Raumwärmebedarf pro Quadratmeter etwa um ein Viertel senkten. Gleichzeitig jedoch bezogen viele Menschen immer größere Wohnungen, so dass der tatsächliche Raumwärmebedarf pro Kopf um circa 27 Prozent anstieg.
Das Besondere an dieser Analyse: Alle Bereiche des Öko-Instituts arbeiten zusammen, um die Einsparpotenziale der verschiedenen Bedürfnisfelder zu ermitteln und um deren Umsetzbarkeit nach politischen, wirtschaftlichen und verhaltenspsychologischen Aspekten zu bewerten. Denn warum und wie Privatpersonen Investitionen tätigen, verschiedene Konsumangebote nutzen, ihren Lebensstil ändern oder sogar auf bestimmte Produkte verzichten, ist vielfach wissenschaftlich noch nicht geklärt. mas