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Arbeit / Rückblick

Zu wenig Klimaschutz kostet

Verteilung der Minderungsanstrengungen

Nicht alle Treibhausgasemissionen sind in Europa im Emissionshandel berücksichtigt. Daher sieht die EU-Gesetzgebung vor, dass die Mitgliedsstaaten Budgets für die dort nicht erfassten Emissionen erhalten. „Diese Verteilung der Minderungsanstrengungen nennt man Effort Sharing“, erklärt Sabine Gores vom Öko-Institut, „sie betrifft zum Beispiel die Landwirtschaft und den Verkehrssektor.“ Hält ein Land sein Emissionsbudget nicht ein, muss es zusätzliche Berechtigungen kaufen. In der Kurzstudie „Abschätzung des erforderlichen Zukaufs an Annual Emission Allowances (AEA) im Rahmen des Europäischen Effort Sharings“ zeigte das Öko-Institut erstmalig im Juni 2018: Auf Deutschland könnten beträchtliche Kosten zukommen, wenn in den betroffenen Sektoren keine ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. So rechneten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler etwa für die Periode von 2021 bis 2030 mit einer Lücke von etwa 300 Millionen Tonnen Treibhausgase und dadurch mit Kosten von fünf bis 30 Milliarden Euro. „Ein ambitionierterer Klimaschutz – etwa durch Anreize für eine höhere Energieeffizienz oder die gerechtere Besteuerung von Energieträgern – ist aber nicht nur sinnvoll, um hohe Kosten zu vermeiden“, so Gores, „der Zukauf von Emissionsberechtigungen verzögert zudem den Wandel hin zu einer emissionsarmen Gesellschaft.“