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Im Fokus

Porträt

Dr. Bettina Brohmann (Öko-Institut)

Christiane Weihe

Wenn sie im Urlaub ist, fragt sie nicht zuerst nach dem besten Restaurant der Stadt oder dem schönsten Strand der Gegend. Sondern nach einem guten kulturanthropologischen Museum. „Mich fasziniert die Frage, wie sich die Menschen in vergangenen Jahrhunderten mit Alltagsthemen und Nachhaltigkeit beschäftigt haben, welche Bedeutung diese für sie hatte und wie sie diese in ihre Lebenspraxis, aber auch in ihre Kunst integriert haben“, sagt Dr. Bettina Brohmann vom Öko-Institut, „in vielen Kulturen ist die Achtung vor der Natur und deren Zusammenhängen weit stärker verankert als bei uns – etwa bei indigenen Völkern am Amazonas oder bei den indianischen Völkern Nordamerikas.“

Am Öko-Institut ist die Forschungskoordinatorin unter anderem dafür verantwortlich, Projekte der Transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung inhaltlich und organisatorisch zu begleiten, Erkenntnisse aus den fünf wissenschaftlichen Institutsbereichen zu bündeln und aufzubereiten. Eine hohe Wertschätzung für Wissen aus unterschiedlichen Bereichen und Disziplinen wünscht sie sich auch für die Geschichte unterschiedlicher Kulturen. „Viele Völker, aber auch vergangene Generationen, waren uns in der Frage, was wir aus der Natur lernen könnten, weit voraus“, sagt Brohmann, „dieses Wissen müssen wir nicht nur studieren und bewahren – sondern können es gleichzeitig für die Anforderungen unserer Zeit weiterentwickeln.“