Porträt
Christiane Weihe
Er spricht nicht über eine klare Zukunft. Sondern über mögliche Zukünfte. „Wir verdeutlichen über Szenarien realistische Entwicklungsmöglichkeiten etwa mit Blick auf den deutschen Kraftwerkspark, die digitalen Technologien oder das autonome Fahren, wollen aber nie den Eindruck erwecken, dass wir die Zukunft kennen“, sagt Prof. Dr. Armin Grunwald, Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). Zentrale Themen sind dabei aus seiner Sicht derzeit vor allem die Mobilitäts-, Energie- und Agrarwende, die Digitalisierung sowie Bio- und Gentechnologien.
Je nach Aufgabenstellung werden bei der Technikfolgenabschätzung sehr unterschiedliche Quellen herangezogen, so vorhandene Daten, Modellrechnungen oder auch Expertenbefragungen, und verschiedene Dimensionen betrachtet: ökologische und ökonomische Folgen einer Technologie oder auch ihre sozialen und politischen Auswirkungen. „Man kann Technikfolgenabschätzung nicht standardisieren“, sagt Grunwald.
Dass es kein sicheres Wissen über unsere Zukunft gibt, sieht Armin Grunwald übrigens als Chance. „Wenn wir heute schon alles wüssten, wäre die Welt ja determiniert, dann gäbe es keine Gestaltungsspielräume“, sagt er, „außerdem bin ich sehr froh, dass ich immer wieder neue Dinge entdecken kann.“