Die Macht der Verbraucher*innen
Christiane Weihe
Politik muss den Rahmen dafür setzen, dass die Wirtschaft in ihren Lieferketten Menschenrechte sowie Umwelt- und Klimaschutzfragen berücksichtigt. „Daher sind die Verabschiedung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes und ein geplantes Gesetz auf europäischer Ebene wichtige Schritte“, sagt Dr. Peter Gailhofer vom Öko-Institut. „Gleichzeitig hat auch die Verbraucher*innenpolitik eine nicht zu unterschätzende Stellschraube für nachhaltige Lieferketten.“ Im Projekt „Die Verbraucherin und der Verbraucher als Akteurin und Akteur in der Lieferkettenregulierung“ im Auftrag des BMUV widmet sich das Öko-Institut daher der verbraucherpolitischen Sicht auf die Sorgfaltspflichten von Unternehmen. „Wir untersuchen einerseits die Voraussetzungen und Hindernisse für ein Verbraucher*innenverhalten, das sich an Menschenrechten und Umweltschutz orientiert“, so der Senior Researcher aus dem Bereich Umweltrecht & Governance. „Eine repräsentative Umfrage im Rahmen des Projektes hat bereits gezeigt, dass 70 Prozent der Verbraucher*innen auch im Hinblick auf die Lieferketten für ihre Produkte verantwortungsbewusst handeln und sich nicht alleine auf den Rechtsrahmen verlassen wollen. Zusätzlich betrachten wir, wie der Wunsch vieler Verbraucher*innen, bewusst zu konsumieren, dabei helfen könnte, die neu geregelten unternehmerischen Sorgfaltspflichten besser um- und durchzusetzen.“ So beschäftigt sich das Projektteam gemeinsam mit infas mit der Frage, welche Rolle entsprechende Instrumente – so etwa die Aufklärung oder Bildung von Verbraucher*innen – dabei spielen können, Sorgfaltspflichten um- und durchzusetzen.