Partizipation 3.0
Christiane Weihe
Wie können Bürger und Verbände in Projekte eingebunden werden? Welche Beteiligungsmaßnahmen sind wirklich wirksam? Wie lassen sich Konflikte lösen – oder zumindest: angemessen besprechen? Bürgerbeteiligung bzw. Partizipation ist ein umfassendes Anwendungs- und Forschungsfeld. Das Öko-Institut verfügt über viel Erfahrung darin – etwa mit Blick auf die Endlagersuche oder in Zusammenhang mit Infrastrukturvorhaben. „Unsere Wissenschaftler haben dabei zahlreiche unterschiedliche Aufgaben übernommen, von der Datenauswertung bis zur aktiven Gestaltung von Beteiligungsformaten“, sagt Angelika Spieth-Achtnich, Senior Researcher im Institutsbereich Nukleartechnik & Anlagensicherheit, „Beteiligungsfragen begleiten uns in sehr unterschiedlichen Projekten, sei es bei der Gestaltung von Partizipationsprozessen rund um die Erweiterung des Flughafens in Frankfurt oder bei der praktischen Umsetzung etwa als Dialoggestalter im Rahmen des Planungsprozesses eines Pumpspeicherkraftwerks.“
Im bereichsübergreifenden Eigenmittelprojekt „Partizipation 3.0“ bündelt das Öko-Institut diese Erfahrung nun. „Wir tragen die Expertise aller Kolleginnen und Kollegen zusammen und regen damit auch einen Austausch zwischen ihnen an. Ziel ist es, eine Positionsbestimmung des Öko-Instituts herbeizuführen“, erklärt Spieth-Achtnich. In diesem sollen die Methoden, Möglichkeiten und Grenzen sowie unterschiedliche Beteiligungsmethoden aufgezeigt und Partizipationsmindestanforderungen für die Projektentwicklung definiert werden. Darüber hinaus sollen bestehende Methoden weiterentwickelt werden. „Wir verfügen über einen sehr breiten Erfahrungsschatz und eine große Expertise beim Thema Partizipation“, sagt die Wissenschaftlerin, „nun wollen wir uns verstärkt in die wissenschaftliche Diskussion einbringen – etwa über Publikationen, die im Rahmen des Projektes entstehen werden.“