Abschied von Erhard Eppler
Das Öko-Institut trauert um Dr. Erhard Eppler – Kuratoriumsmitglied der ersten Stunde und beständiger Förderer einer unabhängigen Wissenschaft für Umwelt und Nachhaltigkeit. Eppler ist am vergangenen Samstag in Schwäbisch Hall gestorben. Er engagierte sich seit 1978 im ersten Kuratorium des Instituts, nachdem er bereits seit Mitte der 1970er Jahre die SPD zu ökologischen Themen wachrüttelte.
Dabei standen die Themen Atomausstieg und eine alternative Energieversorgung früh auf der Agenda des Politikers: „Dass eine große Partei wie die SPD die Frage diskutierte ‚Ist das eigentlich in Ordnung mit der Atomenergie?‘, das begann erst am 15. Juni 1975 in Reutlingen“, berichtete Eppler im Gespräch mit dem Öko-Institut im Jahr 2013. In der Folge setzte sich Eppler im Rahmen seiner politischen Arbeit, aber auch im Rahmen der Friedensbewegung nachdrücklich für eine nachhaltige Wirtschaftsweise ein.
Er kritisierte zuletzt im Gespräch mit dem Öko-Institut, die mangelnde Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in politisches Handeln. Und forderte, dass die Übersetzung von ökologischer Wissenschaft in Politik heute nötiger denn je sei – nur so könnten die längst überfälligen Schritte etwa für eine engagierte Klimapolitik gegangen werden.
„Mit Erhard Eppler verliert die Bundesrepublik einen rastlosen Streiter für den Umweltschutz, aber auch für ein friedliches, integeres und respektvolles Miteinander“, würdigt Jan Peter Schemmel den Sozialdemokraten und ehemaligen Kirchentagspräsidenten. „Das Öko-Institut verdankt ihm vor allen in den Gründungsjahren eine starke Stütze für eine unabhängige ökologische Wissenschaft in Deutschland.“