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Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg kann beschleunigt werden

Mehr Wind für die Energiewende

Unsicherheit über die Nutzbarkeit von guten Standorten, stockende Genehmigungsverfahren und höhere Kosten als in anderen Bundesländern verlangsamen den Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die das Öko-Institut im Auftrag der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG in den vergangenen Monaten erstellt und nun vorgestellt hat. Die Autor*innen der Studie „Beschleunigung des Windenergieausbaus in Baden-Württemberg“ zeigen gleichzeitig mit konkreten Handlungsempfehlungen auf, wie Politik und Behörden die vorhandenen Blockaden auflösen könnten.

Hindernisse in mehreren Projektphasen hemmen den Ausbau

Die Untersuchung basiert auf einer umfassenden Datenauswertung sowie auf Interviews mit insgesamt neun Projektierer*innen für Windenergie in Baden-Württemberg. Eine Reihe von Ursachen führte in der Summe bislang dazu, dass der Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg trotz ambitionierter Zielsetzung der Landesregierung nur sehr schleppend verläuft.

„Die Hindernisse finden sich insbesondere in den Projektphasen der Flächensicherung, der Genehmigung und des Netzanschlusses“, fasst Moritz Vogel, der mit einem siebenköpfigen Autor*innen-Team des Öko-Instituts Freiburg die Studie erstellt hat, die Ergebnisse zusammen.

Die Blockaden in diesen Bereichen seien hauptverantwortlich dafür, dass das Land seinen Ausbauzielen deutlich hinterherhinke:

Im Vergleich zum jährlichen Nettozubau in Baden-Württemberg in Höhe von durchschnittlich 80 Megawatt in den letzten 20 Jahren ist eine Steigerung auf jährlich 400 bis 650 Megawatt erforderlich, um den im Netzentwicklungsplan für Baden-Württemberg ausgewiesenen Zubaupfad zu erreichen. Dies entspricht einer Verfünffachung des bisherigen Zubaus.
Moritz Vogel
Senior Researcher, Energie & Klimaschutz

Die Autor*innen machen in ihrer Studie vier Handlungsfelder für die Beschleunigung des Windausbaus aus:

  • Mit einer wiederkehrenden Evaluation und Anpassung der Regionalpläne sollte erstens überprüft werden, ob die ausgewiesenen Flächen durch Windenergieprojekte überhaupt nutzbar sind.
  • Zweitens könnte die Umsetzung regionaler und bürgerschaftlicher Projekte vereinfacht werden, indem das Auktionsverfahrens für Flächen im Staatswald Baden-Württembergs modifiziert wird.
  • Das Genehmigungsverfahren selbst könnte drittens insbesondere verbessert werden, indem die zuständigen Behörden miteinander und mit den Projektierern besser zusammenarbeiten, wozu unter anderem mehr und besser geschultes Personal beitragen könnte.
  • Im vierten Handlungsfeld schließlich empfiehlt das Öko-Institut Verbesserungen beim Netzausbau, um den in den Windparks erzeugten Ökostrom mit weniger Aufwand in die Netze einzuspeisen.

Ebenfalls kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass Windprojekte in Baden-Württemberg zu höheren Kosten als jene in norddeutschen Bundesländern umgesetzt werden und sich mit Blick auf steigendes Interesse an den EEG-Auktionen eine Überarbeitung davon überprüft werden sollte, z.B. durch eine Anpassung des Referenzertragsmodells.

Dieser Text ist ein Auszug aus der Pressemitteilung der EWS Elektrizitätswerke Schönau. Zum vollständigen Text auf der Website der EWS.

Studie "Beschleunigung des Windenergieausbaus in Baden-Württemberg" des Öko-Instituts
https://www.oeko.de/