Beratung für die private Energiewende: grüner Strom fürs Elektroauto
Wer ein Elektrofahrzeug anschafft, leistet einen Beitrag zur Verkehrswende, trägt jedoch gleichzeitig dazu bei, dass der Strombedarf steigt. Diesen zusätzlichen Stromverbrauch von Privathaushalten mit erneuerbaren Energien oder Energiesparmaßnahmen auszugleichen, ist das Ziel eines Projektes des Öko-Instituts und des Büros Ö-quadrat im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Öko-Institut berät zum Stromsparen und zu Solaranlagen
Rund 3.000 Kilowattstunden Strom benötigt ein E-Pkw im Jahr, wenn er 14.000 Kilometer gefahren wird – genauso viel Strom, wie durchschnittlich ein Zwei-Personen-Haushalt pro Jahr verbraucht. Im Pilotprojekt wollen die Projektpartner rund 200 Käufer*innen von Elektrofahrzeugen im Raum Freiburg und Stuttgart dafür gewinnen, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Sie erhalten eine kostenlose Beratung, wie sie den zusätzlich benötigten Strom entweder selbst erzeugen und eine Solaranlage auf dem eigenen Dach installieren, sich finanziell beim Aufbau neuer Photovoltaikanlagen beteiligen oder Energie an anderer Stelle einsparen können, zum Beispiel durch die Anschaffung stromsparenderer Haushaltsgeräte.
„In unserem Projekt kann jede*r aktiv zur Energiewende beitragen und mithelfen, die Klimaschutzziele zu erreichen“, erklärt Kathrin Graulich, stellvertretende Leiterin des Institutsbereichs Produkte & Stoffströme und Leiterin des Projekts am Öko-Institut.
Potenziale für den Klimaschutz
Nach dem Willen der Bundesregierung sollen im Jahr 2030 sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein. Dadurch würde sich die Stromnachfrage im Verkehrssektor etwa verdreifachen. Das bedeutet zusätzlich bis zu 30 Terrawattstunden jährlich oder rund fünf Prozent des deutschen Stromverbrauches des Jahres 2019.
„Würde nur jede*r zweite Käufer*in eines Elektroautos sich gleichzeitig eine mittelgroße Photovoltaik-Anlage mit sechs Kilowatt aufs Dach setzen, so könnte der zusätzliche Strombedarf aller Elektrofahrzeuge komplett abgedeckt werden“, erläutert Dr. Sebastian Albert-Seifried, der seitens des Büros Ö-quadrat im Projekt für die Beratung der Haushalte zuständig ist.
Das Projekt „Innovativer Klimaschutz in Privathaushalten – Ausgleich des zusätzlichen Strombedarfs der E-Mobilität durch Ausbau Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz (E-Mob EE)“ wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland, Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.