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Gute Fortschritte bei erneuerbaren Energien in der EU

Mehr Wind für erneuerbare Energien in der EU

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in der EU lag in 2015 über den von der EU-Kommission gesteckten Zielen. So hatten die regenerativen Energieträger Wind, Sonne und Wasser im Jahr 2015 insgesamt einen Anteil von etwa 16,4 Prozent am Energieverbrauch der EU-Mitgliedsstaaten. Der Stromsektor liegt mit 28,3 Prozent erneuerbaren Energien im Strommix vorn; im Wärmebereich beträgt der Anteil 18,1 Prozent. Im Verkehr kommen 2015 rund sechs Prozent Erneuerbare für den Antrieb von Fahrzeugen zum Einsatz. Nahezu alle Staaten in der EU konnten den Anteil der „grünen Energieträger“ ausbauen – 25 Mitglieder hatten demnach ihre Ziele übererfüllt.

Das zeigen aktuelle Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien von 2004 bis 2015 für die 28 Mitgliedsstaaten der EU, die das Öko-Institut gemeinsam mit Partnern im Auftrag der Europäischen Kommission zusammengestellt, aufbereitet und analysiert hat. Der Fortschrittsbericht zeigt, wie sich die Anteile von Solar-, Wind-, Wasser- und Bioenergie insgesamt verändert haben und zeigt für jeden einzelnen Mitgliedsstaat die entsprechenden Errungenschaften. Das Projektkonsortium hat zudem Abschätzungen für die weitere Entwicklung bis zum Jahr 2020 vorgenommen und die Gründe für mögliche Hindernisse auf dem Weg zu einer erneuerbaren Energieversorgung ausgewertet.

Mehr Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien

Der verstärkte Einsatz der Erneuerbaren trägt neben dem Klimaschutz und der Vermeidung von gesundheitsschädlichen Emissionen gleichzeitig dazu dabei, die Energieversorgung nachhaltig zu sichern. Durch den Zuwachs innerhalb der vergangenen zehn Jahre mussten, laut Abschätzungen, rund 71 Millionen Tonnen Rohöleinheiten (also fossile Energieträger, die in die Einheit Rohöl umgerechnet wurden) weniger in die EU importiert werden – das entspricht einem finanziellen Gegenwert von ungefähr 16 Milliarden Euro.

Nimmt man an, dass der Ausbau der Erneuerbaren weiterhin intensiviert wird, so können bis zum Jahr 2020 insgesamt 136 Millionen Tonnen Rohöleinheiten weniger genutzt werden. Dies entspricht etwa 42 Milliarden Euro. Das übergreifende Ziel der Europäischen Union, 20 Prozent erneuerbare Energien bis zum Jahr 2020 zu erreichen, könnte laut Annahmen des aktuellen EU-Referenz-Szenarios sogar leicht übererfüllt werden.

Hürden überwinden, Erneuerbare weiter entwickeln

Die Forscherinnen und Forscher schauten zudem auf nicht-ökonomische Barrieren, die in den einzelnen Sektoren einen stärkeren Einsatz von erneuerbaren Energien behinderten. Die EU-weiten Interviews mit Expertinnen und Experten aus diversen Branchen zeigen ein diverses Bild: So seien es im Stromsektor vor allem schwierige Planungs- und Genehmigungsprozesse für neue Anlagen sowie für den Ausbau des Stromnetzes, die zu Verzögerungen geführt haben. Für den Bereich Wärme bzw. Kühlung sei in erster Linie eine mangelnde Wahrnehmung von erneuerbaren Technologien der Grund für einen begrenzten Einsatz der Regenerativen. Im Verkehr hingegen fehlten verlässliche politische Vorgaben ab dem Jahr 2020, die Investoren hinderten, stärker auf erneuerbare Energien zu setzen.

Weitere Informationen

Für den Fortschrittsbericht der Europäischen Kommission zu den erneuerbaren Energien in der EU hat das Öko-Institut mit folgenden Partnern zusammengearbeitet: E3-Modelling, Observ’ER, COWI, Eclareon.

Die Daten basieren auf den Informationen, die zum Zeitpunkt der Analyse zur Verfügung standen. Es handelt sich nicht um offizielle Angaben und die Daten weichen ggf. von Eurostat-Daten ab.

<link publikationen p-details study-on-technical-assistance-in-realisation-of-the-2016-report-on-renewable-energy-in-preparation>Studie „Study on Technical Assistance in Realisation of the 2016 Report on Renewable Energy, in preparation of the Renewable Energy Package for the Period 2020-2030 in the European Union“ (in englischer Sprache) des Öko-Instituts