Klimastreik 2021: Klimaschutz ist machbar!
Auch in diesem Jahr unterstützt das Öko-Institut die weltweiten Aktionen Fridays for Future rund um den Klimastreik am 24. September 2021. In Deutschland findet der Aktionstag zwei Tage vor der Bundestagswahl statt – Klimaschutz wird damit auch zum bestimmenden Thema für die Wahl Wir haben ein Informationspaket geschnürt, das klar zeigt: Ein Wandel zu einer klimaschonenden Wirtschafts- und Lebensweise ist machbar. Er kann so ausgestaltet werden, dass er sozial gerecht ist. Und er wird langfristig die günstigere Option sein, im Vergleich zu den Kosten, die die Erderhitzung schon heute mit sich bringt.
Klimaneutralität in Deutschland bis 2045
Eine aktuelle Studie macht deutlich: Deutschland kann seine Ziele zum Schutz des Klimas bis zum Jahr 2045 erreichen. Dafür sind anspruchsvolle Maßnahmen in allen Sektoren notwendig, muss innovative klimafreundliche Technologie zum Einsatz kommen und CO2-intensive, klimaschädliche Technik schrittweise auslaufen.
Für den Verkehr etwa bedeutet das, dass Pkw, die mit Benzin oder Diesel angetrieben werden, spätestens 2032 nicht mehr zugelassen werden. Alternativ spielen Elektrofahrzeuge vor allem auf dem Land und der öffentliche Verkehr in der Stadt eine größere Rolle für die Mobilität der Menschen. Aber auch für die Sektoren Landwirtschaft, Industrie, Energiewirtschaft und Gebäude beschreibt die Studie detailliert, wie der Klimaschutz beschleunigt werden kann.
Zur Newsmeldung „Wie Deutschland bis 2045 klimaneutral wird“
Sozial gerechten Klimaschutz gestalten
Auch den Klimaschutz so zu gestalten, dass er sozial gerecht wirkt, ist möglich. Das hat das Öko-Institut zum Beispiel für die Sektoren Wohnen und Verkehr gezeigt. Wichtigste Aufgabe dabei: Die Kosten und Belastungen für Haushalte mit niedrigem Einkommen gering zu halten oder umzuverteilen.
Dies gelingt im Gebäudesektor durch:
- staatliche Förderung von Sanierungen
- Begrenzung der Umlagefähigkeit für den CO2-Preis
- gezielte Unterstützung von Haushalten mit niedrigem Einkommen
- gerechte Verteilung anfallender Kosten für Sanierungen zwischen Mieter*in und Vermieter*in
Sowie im Verkehrssektor durch:
- Einmalzahlung beim Kauf neuer Autos steigend mit deren CO2-Ausstoß
- Förderung für den Umstieg auf E-Mobilität für Haushalte mit niedrigem Einkommen
- Ausbau und Vergünstigung von ÖPNV
Zur Newsmeldung „Eine Frage der Fairness: Klimaschutz bei Wohnen und Verkehr“
Zur Pressemitteilung „Verkehrspolitik: sozial gerecht und klimafreundlich“
Erderhitzung führt zu hohen Kosten
In den letzten Jahren haben Regierungen in Deutschland und weltweit viele Milliarden Euro für die Bewältigung der Auswirkungen der Erderhitzung ausgegeben – ob zur Behebung der Flutschäden im Ahrtal oder bei der Behandlung von mehr Menschen, die an Hitze leiden. Dabei tragen verschiedene Gruppen in der Gesellschaft die Kosten, die für die Anpassung an bzw. für die Beseitigung der Klimafolgeschäden anfallen, unterschiedlich stark.
Eine aktuelle Studie zeigt etwa, dass Haushalte mit geringerem Einkommen prozentual mehr Geld ausgeben müssen, wenn Lebensmittelpreise in Folge von Ernteausfällen wegen Dürren oder Starkregen steigen. Aber auch Ältere sind von zunehmender Hitze gesundheitlich stärker gesundheitlich beeinträchtigt. Auch hier lautet die Lösung, solche Klimafolgen von vorneherein zu vermeiden. Nur mit sozial gerechten Klimaschutzmaßnahmen kann der Treibhausgasausstoß reduziert und damit künftige Belastungen vermieden werden.
Zur Newsmeldung „Hohe Kosten ohne Klimaschutzmaßnahmen“
Zur Studie „Verteilungswirkungen eines fortschreitenden Klimawandels“ von Öko-Institut und FÖS
Weitere Informationen zu Klimaschutz und Energiewende
Informationsportal „Ambitionssteigerung im Klimaschutz“
Themenportal Energie & Klimaschutz des Öko-Instituts
Website des Öko-Instituts zur Energiewende
Blogbeiträge des Öko-Instituts zum #Klimaschutz
Infografiken des Öko-Instituts zu verschiedenen Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen