Landschaft bewahren – Flächen sparen!
Meilenstein für eine nachhaltige Siedlungspolitik / Forschungsprojekt komreg abgeschlossen
Unter dem Motto „Landschaft bewahren – Flächen sparen!“ trafen sich heute zahlreiche politische Entscheidungsträger und Fachleute im Historischen Kaufhaus der Stadt Freiburg, um die Ergebnisse des Forschungsprojekts komreg „Kommunales Flächenmanagement in der Region“ zu diskutieren. „Das ist ein Meilenstein für die nachhaltige Siedlungspolitik“, würdigte Freiburgs Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon den erfolgreichen Abschluss des Vorhabens. „Wir haben mehr als 1.800 Hektar Innenentwicklungspotenzial in der Region ermittelt. Davon lassen sich rund 400 Hektar bis 2030 tatsächlich aktivieren. Das entspricht einer Fläche von rund 525 Fußballfeldern“, fasst Projektleiter Dr. Matthias Buchert vom Öko-Institut die zentralen Erkenntnisse zusammen. „Damit kann rund die Hälfte des notwendigen Bedarfs an Wohnbauland in der Region bis 2030 über vorhandene Flächen gedeckt werden.“
Dabei handelt es sich um bestehende Baulücken, bislang geringfügig genutzte Flächen, Althofstellen oder Brachflächen. „In unseren Szenarien gehen wir stets von einer maßvollen Bebauung unter Beachtung des jeweils typischen Ortsbilds und einer behutsamen Aktivierung aus“, betont Dr. Matthias Buchert. Die Projektpartner haben auch die Investitions- und Unterhaltungskosten der künftigen Siedlungsentwicklung in der Region berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen deutlich kostengünstiger ist. Der Grund: Die Infrastruktur ist bereits vorhanden. In der Innenentwicklung müssten rund 1.000 Euro öffentliche Mitteln je Wohneinheit aufgewendet werden. In der Außenentwicklung wären es dagegen rund 25.000 bis 47.000 Euro je Wohneinheit.
OB Salomon zeigte sich von dem Projektergebnis genauso beeindruckt wie die anderen Bürgermeister der Projektgemeinden: „Nachhaltiges Flächenmanagement schont die Umwelt und stärkt gewachsene soziale und städtebauliche Strukturen. Jetzt kommt es darauf an, die Innenentwicklungspotenziale konsequent zu aktivieren. Dass man hierbei als Kommune auch kostengünstiger vorgeht, spornt zusätzlich an.“ Projektleiter Dr. Matthias Buchert lobte „die Zusammenarbeit der Beteiligten auf Augenhöhe. Die Partnerkommunen haben mit großem Einsatz das Projekt getragen und viele weitere Kommunen der Region in den Dialog eingebunden. Diese Zusammenarbeit ist der entscheidende Erfolgsgarant für komreg.“ Stefan Gloger, Referatsleiter im Umweltministerium Baden-Württemberg stellte heraus, dass die Projektergebnisse das Potenzial hätten, andere Regionen im Land zu vergleichbaren Kooperationen beim Flächenmanagement zu motivieren. „Die mit komreg gewonnene Übersicht zeigt, dass es sich sehr lohnt, den Weg der Innenentwicklung weiter zu verfolgen.“
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des REFINA-Programms geförderte Projekt komreg wurde seit Frühjahr 2006 unter Gesamtleitung des Öko-Instituts gemeinsam mit den Partnerkommunen Au, Ballrechten-Dottingen, Breisach, Emmendingen, Freiburg im Breisgau, Hartheim, Herbolzheim, Merzhausen, Titisee-Neustadt, Schallstadt und Umkirch realisiert. Fachliche Partner im Verbund sind die Baader Konzept GmbH und das Institut für Stadt- und Regionalentwicklung an der Hochschule Nürtingen-Geislingen.
Ansprechpartner
Dr. Matthias Buchert
Koordinator Institutsbereich Infrastruktur & Unternehmen
<link>E-Mail Kontakt
Weitere Informationen
Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Freiburg und des Öko-Instituts vom 18. Juni 2008 „Landschaft bewahren – Flächen sparen“