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Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammendenken

  • Cara-Sophie Scherf

Eine nachhaltige Industrie durch digitale Unternehmen

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft und Industrie, ist die Digitalisierung ein wichtiges Instrument. Doch wie steht es mit der ökologisch nachhaltigen Digitalisierung und ihrer politischen Förderung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)? Diese bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und können damit einen großen Anteil für eine ökologische Nachhaltigkeit leisten.

Mit digitalen Lösungen lassen sich Ressourcen effizienter nutzen, Lieferketten besser nachverfolgen und die Kreislaufwirtschaft lässt sich konsequenter umsetzen. Andererseits kann Digitalisierung auch zu einem höherem Energie- und Rohstoffverbrauch führen, der mit der Herstellung, der Nutzung und der Entsorgung von Informations- und Kommunikationstechnologie einhergeht.

Deswegen ist es wichtig, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu verbinden, um ihr Innovations- und Nachhaltigkeitspotenzial auszuschöpfen und gleichzeitig die Risiken der Digitalisierung für die Umwelt einzudämmen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Öko-Instituts haben gemeinsam mit The Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) den Stand der Digitalisierung in kleineren und mittleren Unternehmen untersucht.

Digitalisierung in kleineren und mittleren Unternehmen

„Deutsche KMU denken die beiden Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit bislang selten zusammen – obwohl digitale Lösungen Unternehmen dabei unterstützen können, ökologisch nachhaltiger zu wirtschaften. Sie weisen zudem starke Defizite auf, was den Digitalisierungsgrad angeht“, fasst Cara-Sophie Scherf die Ergebnisse ihrer Forschung zusammen. „Oft fehlt es am notwendigen Wissen und Kompetenzen, aber auch mangelnde finanzielle Ressourcen oder fehlende Unterstützung stellen Hemmnisse dar.“

Politische Förderprogramme für eine nachhaltige Digitalisierung

Die Politik hat den Bedarf einer grünen digitalen Transformation erkannt, so die Untersuchung. Es braucht allerdings mehr konkrete Instrumente, um diese voranzubringen. So sollten etwa bestehende Investitionsförderprogramme für KMU deutlich ausgeweitet und nachhaltige digitale Lösungen gezielt gefördert werden.

„Die Politik steht dabei vor der Herausforderung, dass die Digitalisierung ökologisch ambivalent und ihre direkten und indirekten Effekte auf die Umwelt vielfach noch unbestimmt sind“, schlussfolgert Cara-Sophie Scherf. „Die Studie verdeutlicht zudem, dass digitale Technologien ein Instrument für Unternehmen darstellen, um ihre Unternehmensziele möglichst effektiv und effizient zu erreichen. Damit Unternehmen Digitalisierung und Nachhaltigkeit stärker zusammendenken und digitale Lösungen gezielt für den Umwelt- und Klimaschutz einsetzen, muss die Politik demnach ausreichend ambitionierte Klima- und Umweltziele setzen.“

Studie „Anreizsysteme für eine ökologisch nachhaltige Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)“ des Öko-Instituts