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Politikszenarien – wesentlich für Einschätzungen des Fortschritts beim Klimaschutz

Bis 2030 muss Deutschland seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 65 Prozent senken. Sind wir dabei auf dem richtigen Weg? Oder braucht es eine Nachsteuerung bei den eingesetzten Politikinstrumenten? Um diese Fragen zu beantworten, unterstützt ein Konsortium unter Leitung von Julia Repenning und Dr. Hannah Förster vom Öko-Institut derzeit die Bundesregierung bei der Erstellung von Projektionsdaten für die Jahre 2025 bis 2027. „Diese Projektionsdaten sind wesentlich, um abzuschätzen, ob die gesteckten Klimaziele auch für 2045 und 2050 erreicht werden können, sie sind außerdem im 2024 novellierten Bundes-Klimaschutzgesetz vorgeschrieben. Darüber hinaus bestehen auf europäischer und internationaler Ebene zweijährliche Projektionsberichtspflichten, denen mit diesen Daten Rechnung getragen wird“, sagt Dr. Hannah Förster. Projektionsberichte zur Erfüllung von Berichtspflichten gibt es bereits seit über 20 Jahren.

Im Jahr 2023 lagen die deutschen Treibhausgasemissionen bei 674 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (Mio. t CO2e) und damit etwa 46 Prozent unter jenen von 1990.

Es ist wichtig, kontinuierlich zu überprüfen, wo Deutschland in Sachen Klimaschutz steht – auch und vor allem, um im Fall der Fälle das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung an-zupassen und zusätzliche Politikinstrumente auf den Weg zu bringen.
Julia Repenning
Bereichsleiterin & Senior Researcher, Energie & Klimaschutz

Julia Repenning ergänzt: „Wir projizieren derzeit die weitere Entwicklung der Emissionen und die Wirkungen bestehender und möglicher weiterer Politikinstrumente. Dies geschieht in zwei Szenarien: Eines betrachtet, wie sich die Emissionen vor dem Hintergrund bereits bestehender Politikinstrumente entwickeln, das andere zieht auch Instrumente hinzu, die ausreichend sicher geplant sind.“

Das Projektteam betrachtet darüber hinaus Effekte der Politikinstrumente auf sektorale Investitionsbedarfe sowie Energie- und Betriebskosten, aber auch auf das Bruttoinlandsprodukt, die Bruttowertschöpfung und den Arbeitsmarkt. „Darüber hinaus analysieren wir im Rahmen der Politikszenarien den entstehenden Fachkräftebedarf sowie Verteilungswirkungen und soziale Aspekte“, erklärt Julia Repenning.