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Wie viel Holz nutzen wir morgen?

Ergebnisse aus dem Projekt Projekt BioSINK

Die Nachfrage nach Holz wird in Deutschland bis zum Jahr 2050 deutlich ansteigen. Insbesondere Holz von Nadelbäumen wird dabei besonders stark nachgefragt, weil dieses im Bau, aber auch für die Herstellung von Möbeln, Verpackungen, Papier und Pappe benötigt wird. Dem hohen Bedarf kann ab dem Jahr 2035 eine Lücke von jährlich rund 25 Millionen Kubikmeter Holz entgegenstehen, die nicht mit heimischen Nadelhölzern gedeckt werden kann. Diese und weitere Ergebnisse zeigen aktuelle Berechnungen des Öko-Institut und INFRO, die erstmals die zu erwartende Holznachfrage direkt mit der Waldentwicklung in Deutschland verbinden.

Modellierung von Nachfrage nach Holz und Entwicklung der Wälder

Die Wissenschaftler*innen entwickelten im Projekt „BioSINK – Auswirkung der energetischen Nutzung forstlicher Biomasse in Deutschland auf deutsche und internationale LULUCF-Senken“ im Auftrag des Umweltbundesamtes ein Szenario, das die zukünftige Holzverwendung bis zum Jahr 2050 mit der Waldentwicklung bis zum Jahr 2076 verknüpft. Dieses sogenannte Referenzszenario unterscheidet dabei die stoffliche Nutzung von Holz als Baumaterial oder zur Herstellung weiterer Produkte von der energetischen Nutzung, bei der Holz für die Gewinnung von Energie verbrannt wird. Die Modellierungen berücksichtigen zudem natürliche Störungen im Wald wie zum Beispiel Trockenheitsschäden, Schädigungen durch Käfer oder Sturmschäden.

Anders als Nadelholz wird Holz von Laubbäumen hauptsächlich als Energielieferant genutzt. Die Analyse zeigt, dass die inländische Nachfrage aus dem Wald in Deutschland gedeckt werden kann. Da künftig sogar weniger Laubholz aus dem Wald entnommen wird, kann der Vorrat von Laubbäumen im Wald bis zum Jahr 2050 stark wachsen. Diese Form der Kohlenstoffspeicherung ist eine wichtige Voraussetzung, um die Klimaschutzziele im Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF) zu erreichen.

Beitrag für die Nationale Biomassestrategie

„Unser Referenzszenario liefert einen wichtigen Input für den politischen Diskurs rund um die Holznutzung und die Waldbewirtschaftung“, betont Dr. Klaus Hennenberg, Waldexperte und Co-Autor des Working Papers des Öko-Instituts. „Es liefert die wissenschaftlichen Grundlagen, um beispielsweise Ökosystemleistungen im Wald zu beurteilen, und kann nicht zuletzt der weiteren inhaltlichen Ausgestaltung der Nationalen Biomassestrategie dienen.“

Working Paper „Referenzszenario der Holzverwendung und der Waldentwicklung im UBA-Projekt BioSINK“ von Öko-Institut und INFRO