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Wissenschaftlicher Beitrag zu nationaler Biomassestrategie

Biomasse bedacht nutzen

Wird Biomasse aus der Land- und Forstwirtschaft genutzt, verursacht dies Treibhausgasemissionen. Wie die Auswirkungen möglichst geringgehalten werden können, hat eine Forschungsgruppe des Öko-Instituts jetzt zusammengefasst. Der wissenschaftliche Beitrag entstand im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima. Die Ergebnisse fließen in die Nationale Biomassestrategie ein, die derzeit entwickelt wird.

Mit der Biomassestrategie will die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Biomasseerzeugung und ‑nutzung schaffen, die sich konsequent an Klima-, Umwelt- und Biodiversitäts-Zielen orientiert. So sollen Biomasseströme zielgerichtet gelenkt werden, um sicherzustellen, dass die wertvolle Ressource so effizient wie möglich eingesetzt wird.

Moore schützen

Eine Empfehlung der Forschungsgruppe ist es, die Nationale Biomassestrategie eng mit der Nationalen Moorschutzstrategie abzustimmen. Denn landwirtschaftlich genutzte Moorböden stoßen sehr große Mengen an CO2 aus. Die Wiedervernässung dieser Moorböden ist eine sehr effiziente Klimaschutzmaßnahme.

Emissionsfaktoren für Biomasse nicht mehr gleich null setzen

Die Biomasseentnahme verringert die CO2-Festlegung (Bindung) aus der Luft auf Landflächen: zum Beispiel durch Ackernutzung statt Renaturierung oder einem reduzierten Holzvorrat auf der Waldfläche durch die Holzernte. Hier entstehen also Emissionen. Diese sollen in den Treibhausgas-Bilanzen von Biomasseprodukten integriert werden. Als Konsequenz sollten Emissionsfaktoren für Biomasse nicht mehr gleich null gesetzt werden. Nur so können Effekte auf der Landfläche sichtbar gemacht werden und in politische Entscheidungsprozesse einfließen.

Flächen sind wertvoll, Nutzung regeln

Die Forschungsgruppe macht auch konkrete Vorschläge zur Lösung der Flächenkonkurrenz. Demnach soll die Flächennutzung in der Nationalen Biomassestrategie als ein eigenständiger, strategischer Aspekt betrachtet werden. Dabei sollten in Bereichen, in denen es möglich ist, alternative Produkte und Flächennutzungen berücksichtig werden. So speichert Aufforstung mehr CO2 als mit Biodiesel vermieden werden kann, Solar-Strom in E-Autos ist effizienter und umweltfreundlicher als Biokraftstoffe in Verbrennungsmotoren. Und Scheitholz nicht zu ernten, kann für den Klimaschutz und die Biodiversität vorteilhaft sein.

Studie „Biomasse und Klimaschutz“ des Öko-Instituts