22. März Weltwassertag: Wasser, Energie und Treibhausgase einsparen
Wer wassersparende Armaturen in Bad und Dusche verwendet, schützt das Klima und spart bares Geld. Duschbrausen mit einem geringeren Wasserdurchfluss kommen mit maximal neun statt der üblichen fünfzehn Litern Wasser pro Minute aus und sparen damit mindestens 40 Prozent des kostbaren Nass. Darüber hinaus brauchen sie weniger Energie für die Erhitzung des Wassers: „Wer Spararmaturen verwendet, verringert auch den Energieverbrauch fürs Duschen um 40 bis 60 Prozent“, erläutert Dr. Dietlinde Quack, Expertin für klimafreundliche Produkte am Öko-Institut.
Ein guter Vorsatz also für den morgigen Weltwassertag: Badarmaturen austauschen und aktiv die eigene CO2-Bilanz verbessern. Erste wassersparende Duschköpfe, die mit dem Blauen Engel als besonders klimaschonend ausgezeichnet wurden, können im Handel käuflich erworben werden. Der Weltwassertag der Vereinten Nationen will auf die Bedeutung des Wassers für Mensch und Natur aufmerksam machen. 2012 steht er unter dem Zeichen Nahrungssicherheit und Wasser.
Klimafreundliches Duschen schont die Haushaltskasse
Das Öko-Institut hat im Projekt „Top 100“ die Kriterien für klimafreundliche Produkte entwickelt, die den Blauen Engel erhalten dürfen. In der Produktgruppe „Duschbrausen“ berechnen die Expertinnen und Experten deutliche Potenziale für die Reduktion von Treibhausgasen: So kann ein Zweipersonenhaushalt mit einem Gasbrennwertkessel rund 300 Kilogramm klimarelevante Treibhausgase pro Jahr vermeiden. Ein Haushalt mit elektrischer Warmwasserbereitstellung spart sogar rund 700 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Jahr ein. Der Rechnung zugrunde liegen 300 Duschvorgänge à sechs Minuten pro Person und Jahr.
„Auch im Portemonnaie der Verbraucherinnen und Verbraucher macht sich Einsparung bemerkbar“, schlussfolgert Quack“. „Zwischen 180 und 350 Euro kann ein Haushalt mit zwei Personen im Jahr sparen, tauscht er eine konventionelle Brause durch einen Duschkopf mit dem Blauen Engel aus. Abhängig ist die Höhe der Ersparnis von der Art der Warmwasserbereitung. Am meisten lohnt sich der Austausch für Klima und Geldbeutel, wenn das warme Wasser mit elektrischer Energie erhitzt wird.“
Am Weltwassertag Alternativen entdecken
Rund 122 Liter Wasser verbrauchten die Deutschen im Jahr 2009 im Durchschnitt pro Person am Tag. Etwa ein Drittel davon, 44 Liter, verwenden sie fürs Baden, Duschen und die persönliche Körperpflege. „Nicht nur vor dem Hintergrund weltweit knapper Ressourcen sollten wir in Deutschland nicht verschwenderisch mit Wasser umgehen“, fordert Dietlinde Quack. „Der UN-Weltwassertag macht uns einmal mehr bewusst, dass es bereits heute Alternativen für ein umweltfreundliches Verhalten im Alltag gibt und dass jeder und jede Einzelne etwas zum Klima- und Ressourcenschutz beitragen kann.“
PROSA – Methode für die Kriterienentwicklung für Umweltkennzeichnung
Für die Ableitung von Vergabekriterien für das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ prüfen die am Forschungsprojekt beteiligten Institute gemäß ISO 14024, welche Umweltauswirkungen für die potenzielle Vergabe eines Klimaschutz-Umweltzeichens relevant sind. Neben dem Energieverbrauch und dem Treibhausgasausstoß werden weitere wichtige Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte analysiert wie die umweltgerechte Produktion, die Schadstofffreiheit, der Gesundheits- und Arbeitsschutz, die Reparaturfreundlichkeit oder die Recyclingfähigkeit.
Grundlage für die Kriterienentwicklung ist jeweils eine Nachhaltigkeitsanalyse mit der vom Öko-Institut entwickelten Methode PROSA (Product Sustainability Assessment). Ausgehend von einer Marktanalyse beinhaltet PROSA eine vereinfachte Ökobilanz an repräsentativen Produkten, die Berechnung typischer Lebenszykluskosten und eine Nutzenanalyse der Produktgruppe. Entlang des Produktlebensweges werden Nachhaltigkeitsaspekte untersucht, die besonderen Hot-Spots des Produktes identifiziert und daraus Vergabekriterien abgeleitet.
Weitere Informationen
Ansprechpartnerin
Dr. Dietlinde Quack
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institutsbereich Produkte & Stoffströme
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Telefon: +49 761 45295-248
E-Mail: d.quack@oeko.de
Projektleitung „Top 100 – Umweltzeichen für klimarelevante Produkte“
Jens Gröger
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institutsbereich Produkte & Stoffströme
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Telefon: +49 30 405085-378
E-Mail: j.groeger@oeko.de
Das Projekt Top 100 – Umweltzeichen für klimarelevante Produkte wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NaKI) vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.
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