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„Alltagswissen und unterschiedliche Perspektiven für die nachhaltige Transformation“

  • Dr. Melanie Mbah
    Forschungskoordinatorin für Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung Nukleartechnik & Anlagensicherheit

Der Windpark am Ortsrand oder die neue verkehrsberuhigte Zone in der Innenstadt – die Projekte der nachhaltigen Transformationen stoßen vielfach auf Vorbehalte oder werfen Fragen auf, die nicht ausreichend beantwortet werden. Damit sich Bürgerinnen und Bürger umfassend informieren, unterschiedliche Interessen diskutieren und im Prozess die beste Lösung aushandeln können, braucht es Beteiligung. Wie Partizipation dazu beitragen kann, Entscheidungen zur Energie- oder Verkehrswende zu verbessern, ist Thema des aktuellen Podcasts „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts.

Wenn in einem Ort Veränderungen anstehen, wie zum Beispiel Bauvorhaben oder Infrastrukturplanungen, ist die Betroffenheit der Menschen meist groß. Hier können gut organisierte Beteiligungsprozesse dabei helfen, das Alltagswissen vor Ort und unterschiedliche Perspektiven einzubinden. So können politische und planerische Entscheidungen letztendlich fundierter getroffen werden.
Melanie Mbah
Forschungskoordinatorin für Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung

Zum Podcast „Was bringt öffentliche Beteiligung?“ des Öko-Instituts

Beteiligung offen und flexibel gestalten

Wichtig sei, so Mbah, dass Beteiligungsprozesse offen und flexibel durchgeführt würden. Es müsse darum gehen, echte Mitgestaltung anzubieten und verschiedene Akteure vor Ort idealerweise von Beginn an in Forschungs- aber auch Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Im Idealfall wird ein wechselseitiges Lernen angeregt, also Wissen nicht nur punktuell abgerufen, sondern geht in das berufliche wie das Alltagshandeln der jeweiligen Akteure ein und kann damit ähnliche Prozesse an anderen Orten und zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls positiv beeinflussen.

„Das Beispiel der Endlagersuche in Deutschland zeigt, wie wichtig kontinuierliche Beteiligungsprozesse sind“, so Mbah. „Aus meiner Sicht wäre dieser Prozess dann gelungen, wenn die Menschen in Deutschland sagen, ich kann nachvollziehen, warum dieser Standort ausgewählt wurde und kein anderer.“

Dazu sei auch eine lückenlose Dokumentation aller Prozesse und die Zugänglichkeit und leichte Auffindbarkeit von Information notwendig, die sicherstellt, dass Transparenz über Entscheidungsgrundlagen und -wege hergestellt ist.

Wissen statt Alltagsberatung

Der Podcast „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts richtet sich an alle mit politischem und ökologischem Interesse aus Politik, Wissenschaft, Medien, NGOs und Öffentlichkeit. Den Podcast moderieren Nadine Kreutzer, Journalistin und Moderatorin, und Mandy Schoßig, Leiterin Öffentlichkeit & Kommunikation am Öko-Institut. Rund eine Stunde lang sprechen sie mit einem Experten beziehungsweise einer Expertin aus dem Öko-Institut über anstehende Nachhaltigkeitstransformationen – genug Zeit für die „Langstrecke der Umweltpodcasts“. Die Spezial-Folgen greifen tagesaktuelle politische und gesellschaftliche Themen auf.

Podcast „Wenden bitte!“, Episoden der 4. Staffel

Episode 3 „Was bringt öffentliche Beteiligung?“ mit Dr. Melanie Mbah, erschienen am 16. Mai 2024

Podcast-Spezial „Genug Strom trotz Atomausstieg?“ mit Hauke Hermann, erschienen am 11. April 2024

Episode 2 „Mehr Tempo bei der Energiewende?“ mit Moritz Vogel, erschienen am 14. März 2024

Episode 1 „Global denken, lokal handeln: Wie gelingt erfolgreiche Umweltpolitik?“ mit Andreas Manhart, erschienen am 25. Januar 2024

Alle Staffeln und Episoden des Podcasts auf www.oeko.de/podcast

Der Podcast ist erhältlich auf allen gängigen Podcast-Portalen – etwa bei Apple Podcasts sowie bei Spotify.