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Flughafen Stuttgart: Positive Zwischenbilanz auf dem Weg zum elektrischen Fuhrpark

© Flughafen Stuttgart GmbH

Sinkender Energiebedarf durch Umstellung auf Elektromobilität

Shuttlebusse, Zugmaschinen und Förderbänder sind nur einige von vielen Fahrzeugkategorien, die auf dem Vorfeld eines Flughafens eingesetzt werden. Dass es sich mit Blick auf die Klimabilanz, Wirtschaftlichkeit, aber auch den Arbeitsschutz lohnt, solch einen Fuhrpark umfassend zu elektrifizieren, zeigen erste Ergebnisse des Projekts „scale up! – emissionsfreie Flughafenflotte“, das vom Öko-Institut am Stuttgarter Flughafen wissenschaftlich begleitet wird.

Bis zu 60 Prozent Energie eingespart

Seit 2016 ersetzt der Flughafen Stuttgart die vorhandene Diesel-Flotte durch Elektrofahrzeuge – bei gleichzeitigem Ausbau der erforderlichen Infrastruktur. Zwischenbilanz des Öko-Instituts: Durch die stückweise Umstellung auf Elek­tromobilität konnte der Energiebedarf des Stuttgarter Flughafens deutlich reduziert werden. Bezogen auf die Gesamtflotte betrug die Einsparung 22 Prozent. Bei bereits elektrifizierten Fahrzeugkategorien konnten sogar 40 bis 60 Prozent Energie eingespart werden.

Das Öko-Institut prognostiziert zudem, dass, im Vergleich zur reinen Dieselflotte im Jahr 2014, der Verbrauch von Dieselkraftstoff in 2019 durch den weiteren Ausbau der Elektromobilität um 44 Prozent geringer ausfallen wird.

Lebensweg: Von der Herstellung bis zur Entsorgung vorteilhaft

Die Umweltbewertung von Vorfeldbussen und -schleppern zeigt, dass die elektrischen Varianten beim derzeitigen deutschen Strommix über den gesamten Lebensweg bereits etwa ein Viertel (Busse) bzw. ein Fünftel (Vorfeldschlepper) weniger CO2 verursachen als die vorhanden Dieselfahrzeuge. „Dieser Vorteil wird im Zuge der Dekarbonisierung des Stromsystems in den kommenden Jahren weiter zunehmen“, sagt Florian Hacker, Mobilitätsexperte am Öko-Institut. Allerdings: Beim Materialeinsatz besteht bei den Elektrofahrzeugen noch Entwicklungsbedarf. In dieser Kategorie fällt die Bewertung der Dieselfahrzeuge besser aus. „Durch den Einsatz der Lithium-Ionen-Technologie anstelle von Blei-Säure-Batterien kann der Materialeinsatz aber bereits erheblich reduziert werden“, so der Experte.

Arbeitsplatz: Verbesserungen als Pluspunkt

Eine erfolgreiche Elektrifizierung der Fahrzeugflotte gelingt nur mit der Akzeptanz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Vorfeld. Einzelne Bedenken zu Beginn von „scale up!“ haben sich mittlerweile aufgelöst, wie Sina Salzer von Losch Airport Service weiß: „Die Verbesserung am Arbeitsplatz durch eine geringere Lärm- und Luftschadstoffbelastung seit Beginn der Elektrifizierung ist enorm und wird von allen Beteiligten als positiv wahrgenommen.“ Darüber hinaus hat die zügige und konsequente Umstellung von gesamten Fahrzeugklassen ebenfalls zur Akzeptanz des Projekts beitragen können.

Roadmap: Strategische Schritte bis 2035

Der weitere Projektverlauf richtet den Blick in die Zukunft. „Wir ermitteln Gesamtkosten aller relevanten Fahrzeugklassen, einschließlich der Kosten der Ladeinfrastruktur, sowie Einsparungen an CO2-Emissionen“, so Martin Hofmann vom Flughafen Stuttgart. Ziel ist es, eine möglichst weitreichende Strategie zur Elektrifizierung am Flughafen Stuttgart zu entwickeln und den weiteren Handlungsbedarf aufzuzeigen. Zudem soll auch verstärkt der Dialog mit anderen Flughäfen gesucht und eine mögliche Übertragbarkeit diskutiert werden.

Partner im Projekt "scale up!" sind die Flughafen Stuttgart GmbH und der Bodenabfertigungsdienstleister Losch Airport Service Stuttgart GmbH.

Working Paper „scale up! – Elektrifizierung der Vorfeldmobilität am Flughafen Stuttgart“ des Öko-Instituts