Kommunales Klimaschutzmanagement lohnt sich
Kommunen, die aktiv Klimaschutzmaßnahmen steuern, sparen bis zu neunmal mehr klimaschädliche Treibhausgase ein als solche ohne Klimaschutzmanagement. Vor allem kleinere Gemeinden setzen doppelt so viele Projekte um und nutzen fünfmal so viele Fördermittel wie vergleichbare Kommunen ohne eigene Zuständigkeit für den Klimaschutz. Auch der Umfang der geförderten Projekte ist je nach Größe der Kommune zwei- bzw. dreimal höher. Das zeigt eine aktuelle Studie des Öko-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamtes, die Städte, Gemeinden und Landkreise mit und ohne Klimaschutzmanagement vergleicht.
„Unsere Analyse zeigt klar den Erfolg des kommunalen Klimaschutzmanagers bzw. der -managerin“, fasst Tanja Kenkmann, Senior Researcher und Projektleiterin am Öko-Institut zusammen. „Städte und Gemeinden in Deutschland sollten deshalb flächendeckend diese Kompetenzen aufbauen, um ihre Klimaschutzaktionspläne zielorientiert umzusetzen.“
Klimaschutzförderung sinnvoll nutzen
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten mehr als 350 Städte und Gemeinden verschiedener Größe sowie ihre mehr als 2.500 Klimaschutzvorhaben, die in 11 Bundesförderprogrammen gefördert wurden. Insgesamt, so die Auswertung, wurden in Kommunen mit Klimaschutzmanagement mehr geförderte Vorhaben durchgeführt, mehr Fördermittel eingesetzt und mehr Treibhausgasminderungen erzielt als in den jeweiligen Vergleichsgruppen ohne Klimaschutzmanagement.
Dabei spielt die Größe der Kommunen bei allen ausgewerteten Indikatoren – Anzahl der geförderten Vorhaben, Fördervolumen insgesamt, Fördervolumen der einzelnen Projekte, erzielte Treibhausgasminderungen – eine Rolle. So lag etwa das Volumen aller abgerufenen Förderungen in Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern etwa fünf Mal über dem von Kommunen der gleichen Größe ohne Klimaschutzmanagement. In diesen Städten betrug die erzielte Einsparung von Treibhausgasen das Zweieinhalbfache.
Aber auch kleinere Kommunen profitieren vom Klimaschutzmanagement: Bei den abgerufenen Fördermitteln können sie doppelt so viel Fördervolumen pro Klimaschutzprojekt geltend machen wie kleine Kommunen ohne Klimaschutzmanagement. Die erzielten THG-Minderungen sind neun Mal so groß wie in kleinen Kommunen ohne Klimaschutzmanagement.
Hintergrund: Klimaschutzmanagement in Kommunen
Kommunen sind wichtige Akteure für den Klimaschutz und verfügen über enorme Potenziale Treibhausgase einzusparen. Viele Gemeinden haben sich eigene Klimaschutzaktionspläne gegeben, die von Mobilitätskonzepten bis zur kommunalen Wärmeplanung verschiedene Handlungsfelder abdecken. Diese Projekte zu planen und umzusetzen, ist Hauptaufgabe des kommunalen Klimaschutzmanagements. Die Studie des Öko-Instituts zeigt, dass die strategische Einbindung dieser Aufgabe in der Verwaltung zum Erfolgsfaktor wird.
Klimaschutzmanagerinnen und -manager sorgen dabei insbesondere für die Vernetzung aller Akteure der Stadtverwaltungen, die an der Realisierung von Klimaschutzprojekten beteiligt sind. Sie werben Fördermittel ein und befördern den fachlichen Austausch. Nicht zuletzt wirken sie in die Stadtgesellschaft, koordinieren die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Einbindung der Bevölkerung und leisten Beiträge für die Umweltbildung in Schulen und Kitas.
Die Studie ist der 2. Teilbericht im Projekt „Wirkungspotenzial kommunaler Maßnahmen für den nationalen Klimaschutz“, das bis Ende des Jahres Ergebnisse vorlegt.