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Endbericht zum Projekt des Umweltbundesamtes FKZ 206 42 100

Berücksichtigung von Treibhausgasemissionen und –festlegungen durch Landnutzungsmaßnahmen (LULUCF) im Post-Kioto-Regime – quantitative Analyse zur Einbeziehung von reduzierter Entwaldung in ein künftiges Klimaregime

In der ersten Verpflichtungsperiode des Kioto-Protokolls (2008-2012) erfolgt eine beschränkte Anrechnung von Emissionen und Festlegungen von Treibhausgasen durch Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (engl. land use, land-use change and forestry). Für die Fortentwicklung der internationalen Klimaschutzverpflichtungen nach 2012 gilt es, Entscheidungen zur möglichen Anrechnung dieses Sektors auf zukünftige Klimaschutzverpflichtungen zu treffen. Emissionen aus der Entwaldung insbesondere in Entwicklungsländern tragen zur globalen Erwärmung bei. Problematisch ist, dass die LULUCF-Emissionen/Festlegungen neben dem direkten Eingriff des Menschen auch natürlichen und indirekten menschlichen Einflüssen (etwa durch die Klimaänderung) und dadurch verursachten Schwankungen unterliegen. Diese Faktoren können sich auf die Umsetzbarkeit und Überprüfbarkeit der Klimaschutzverpflichtungen insgesamt auswirken.

Für die Entwicklung eigener Vorschläge und durch die Vielzahl der zu erwartenden Vorschläge zur Einbeziehung des LULUCF-Sektors bei den UN Verhandlungen zur Fortentwicklung des Klimaschutzregimes ist eine quantitative Analyse nötig, um Vorschläge zur Anrechnung dieses Sektors bewerten zu können.

Ziel des Projektes ist es, Fragen zur Art der Einbeziehung des LULUCF-Sektors in zukünftige Verpflichtungen quantitativ zu untersuchen. Einige Entwicklungsländer (Papua Neuguinea, Costa Rica und andere) haben vorgeschlagen, Emissionsminderungen durch verringerte Entwaldung in ein Klimaregime nach 2012 einzubeziehen. Dieser Vorschlag hat breite Unterstützung im Rahmen der UN Klimaverhandlungen gefunden. Dieser Bericht analysiert die Implikationen und Voraussetzungen für die Umsetzung einer zukünftigen Klimaschutzvereinbarung, die Anreize oder Kompensationsmechanismen für die verringerte von Entwaldung in Entwicklungsländern gibt.

Die Untersuchung beinhaltet eine Analyse der Datenverfügbarkeit über Waldflächenänderungen und den damit verbundenen Biomasseverlusten und Treibhausgasemissionen für ausgewählte Schwerpunktländer und auf globaler Ebene, einschließlich einer Diskussionen der Unsicherheiten und der Variabilität der Emissionen aus Entwaldung. Zudem wurde versucht, den Zusammenhang zwischen den Antriebskräften für Entwaldung und Entwaldungsraten zu quantifizieren. Die Optionen für die Erstellung von sogenannten Referenzniveaus sowie Optionen für Anrechnungsmodalitäten eines Kompensationsmechanismus für reduzierte Entwaldung werden detailliert diskutiert, und die mögliche Größenordnung von Gutschriften im Rahmen eines RED Mechanismus in Relation zu den notwendigen globalen Emissionsreduktionen abgeschätzt.