Kosten und Nutzen eines Prämienprogramms für besonders effiziente Kühl- und Gefriergeräte
Im Rahmen der politischen und wissenschaftlichen Diskussion um eine Steigerung der Energieeffizienz und des Klimaschutzes in Europa wird auf europäischer sowie auf nationaler Ebene unter anderem die (staatliche) Förderung besonders energieeffizienter Kühl- und Gefriergeräte diskutiert, um den für deren Betrieb benötigten Stromverbrauch und die damit zusammenhängenden CO2-Emissionen aus der Energiebereitstellung zu verringern. Konkret fordert der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI), dass der Staat über zwei Jahre den Käufern von Kühl- und Gefriergeräten der Energieeffizienzklasse A++ eine Prämie von 150 € zur Verfügung stellt. Hierdurch soll der Absatz dieser besonders energieeffizienten Geräte gegenüber einer angenommenen Referenzentwicklung erhöht werden, was zu einer Reduktion des Stromverbrauchs und der mit der Stromproduktion zusammenhängenden Treibhausemissionen führt.
Die Steigerung des Absatzes von A++-Geräten wird über zwei Effekte realisiert: zum einen werden sich Kunden, die ohnehin ein neues Gerät kaufen wollen, anstatt für ein A+, A, B oder schlechteres Gerät für ein A++-Gerät entscheiden (so genanntes „Better Replacement“). Zum anderen werden Haushalte motiviert, ihr altes Kühl- oder Gefriergerät durch ein entsprechendes A++-Gerät zu ersetzen, obwohl das Altgerät noch funktioniert (so genanntes „Early Replacement“ oder „vorzeitiger Ersatz“). Darüber hinaus wird ein Anschubeffekt angenommen, d.h. auch über die Dauer des staatlichen Förderprogramms hinaus bleibt der Absatz besonders effizienter Kühl- und Gefriergeräte gegenüber einer angenommenen Referenzentwicklung erhöht.
In der vorliegenden Studie wurde zunächst untersucht, welches Einsparpotenzial (Strom, Treibhauspotenzial) durch die angenommene Absatzsteigerung an A++-Geräten erzielt werden kann. Anschließend wurden die die Wirtschaftlichkeit der geforderten Maßnahme aus Sicht der Gesellschaft, der Staatsfinanzen, sowie aus Sicht der privaten Haushalte, die sich am Programm beteiligen, untersucht. Hierfür wurden die Kosten und der Nutzen des vorgeschlagenen Prämienprogramms für Kühl- und Gefriergeräte aus unterschiedlicher Perspektive bilanziert und mit den CO2-Einsparungen, die durch das Prämienprogramm erwartet werden können, in Relation gesetzt.