Kunststoffrecycling in Deutschland: Herausforderungen, Chancen und Lösungsansätze
Im Jahr 2021 fielen in Deutschland 5,44 Millionen Tonnen Post-Consumer Kunststoffabfälle an, von denen lediglich 33% recycelt wurden. Über die Hälfte dieser Abfälle wird derzeit verbrannt, was bedeutet, dass wertvolle Ressourcen ungenutzt bleiben. Die geringe Verwendung von Kunststoffrezyklaten in der Produktions- und Verarbeitungsindustrie deutet auf mangelnde (finanzielle) Anreize hin. Die fehlenden Anreize für hochwertiges Recycling und die finanzielle Unsicherheit in der Recyclingwirtschaft verschärfen die aktuell schwierige Situation von Recyclern zusätzlich. Obwohl die EU-Verpackungsverordnung einen Schritt in Richtung Förderung des Rezyklateinsatzes darstellt, ist sie noch längst nicht ausreichend. Um das Kunststoffrecycling bzw. den Rezyklateinsatz zu fördern, werden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen. Dazu zählen produktspezifische Rezyklateinsatzquoten, polymerspezifische Substitutionsquoten und Zertifikatlösungen. Des Weiteren könnten Abgaben auf nicht hochgradig recyclingfähige Verpackungen sowie eine Verbrauchssteuer für Verpackungen den Einsatz unnötiger Verpackungen verteuern und den Einsatz von Rezyklaten fördern. Auch die Rolle des chemischen Recyclings wird in diesem Kontext näher erläutert und differenzierter in die Abfallhierarchie eingeordnet.