Ökobilanz und Lebenszykluskostenrechnung Wäschewaschen
Das Öko-Institut wurde als unabhängiges Forschungsinstitut von der Procter & Gamble Service GmbH beauftragt, die Einsparpotenziale, die aus niedrigeren Waschtemperaturen resultieren, im Rahmen der vorliegenden Studie zu quantifizieren.
Zentraler Gegenstand der Studie ist der Vergleich des Stromverbrauchs des Wäschewaschens in privaten Haushalten bei Wahl durchschnittlicher Waschtemperaturen mit dem Stromverbrauch bei Wahl niedrigerer Waschtemperaturen, und die Bestimmung der damit verbundenen ökologischen und finanziellen Einsparpotenziale. Die ökologischen Einsparpotenziale werden in Form einer normkonformen Ökobilanz bestimmt.
Im Einzelnen werden mit der Studie folgende Ziele verfolgt:
- Die Bestimmung der durchschnittlichen Stromeinsparpotenziale pro Waschgang bei Nutzung niedrigerer Waschtemperaturen.
- Die Bestimmung der jährlichen durchschnittlichen Stromverbrauchswerte je Haushalt durch das Wäschewaschen sowie der Einsparpotenziale durch Nutzung niedrigerer Waschtemperaturen und die Bestimmung der entsprechenden Verbrauchs- und Einsparpotenziale auf nationaler Ebene.
- Die Bestimmung des Ressourcenverbrauchs und der Umweltwirkungen sowie der Kosten des Wäschewaschens in privaten Haushalten, sowie deren potenzielle Reduktion infolge der Nutzung niedrigerer Waschtemperaturen und die Bestimmung der entsprechenden Einsparpotenziale auf nationaler Ebene.
- Die Ableitung von Handlungsempfehlungen.
Die Untersuchungen werden für reguläre, superkompakte und flüssigkonzentrierte Voll- und Colorwaschmittel der Marke Ariel® in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt.
Als funktionelle Einheit wird die jährliche Anzahl an gewaschenen Waschgängen in einem durchschnittlichen privaten Haushalt mittels einer handelsüblichen Waschmaschine festgelegt (164 Waschgänge pro Jahr).
In der Studie werden zwei grundsätzliche Alternativen untersucht und verglichen: „Waschen bei durchschnittlichen Waschtemperaturen“ und „Waschen bei niedrigeren Waschtemperaturen“. Diese beiden Alternativen unterscheiden sich ausschließlich hinsichtlich der Wahl der genutzten Waschtemperaturen durch private Haushalte.
Hinsichtlich der Waschmitteleigenschaften, der Waschleistung und der Hygieneaspekte konnten keine (wesentlichen) Einschränkungen gegenüber der häufigeren Nutzung von niedrigeren Waschtemperaturen festgestellt werden. Einer durchschnittlichen Reduktion der Waschtemperaturen um jeweils eine Temperaturstufe (so genanntes „one-click-down-Prinzip“) spricht hier nichts entgegen. Allerdings verfügen nur sehr wenige Waschmaschinen, die derzeit angeboten werden, über ein 20°C-Waschprogramm für Normalwäsche. Dies führt zu Einschränkungen bei der Definition des „one-click-down-Szenarios“.
Bei der Bilanzierung wurden folgende Prozesse berücksichtigt:
- Stromverbrauch und –bereitstellung,
- Wasserverbrauch und –bereitstellung,
- Waschmittelverbrauch und –bereitstellung (inkl. Verpackung),
- Abwasserbehandlung.
Die Studie wurde einer kritischen Prüfung nach ISO 14040, Absatz 7.3.3 unterworfen. Die kritische Prüfung bezog sich definitionsgemäß nur auf die ökobilanziellen Komponenten des Berichts, nicht auf die Lebenszykluskostenrechnung.
Je nach Alter der Waschmaschine kann bei einem Wechsel vom 60°C- auf das 40°C-Programm zwischen 43 % (Waschmaschine Baujahr 1995) und 47 % (Waschmaschine Baujahr 2004) Strom eingespart werden. Bei einem Wechsel vom 40°C- auf das 30°C-Programm kann je nach Alter der Waschmaschine zwischen 30 % (Waschmaschine Baujahr 2004) und 40 % (Waschmaschine Baujahr 1990) Strom eingespart werden.
Insgesamt können pro Haushalt und Jahr durch generelle Wahl niedrigerer Waschtemperaturen (one-click-down-Szenario) 53 bis 54 kWh Strom (37 % bis 38 % des Stromverbrauchs fürs Wäschewaschen) eingespart werden.