Optimierte Erfassung und Nutzung des Wertstoffpotenzials aus Haushaltsabfällen in Deutschland
In Deutschland fallen insgesamt 46,8 Millionen Tonnen haushaltstypische Siedlungsabfälle an (Bezugsjahr 2021), von denen 30% (14,3 Millionen Tonnen) als Restabfall vorwiegend verbrannt werden. Ein beträchtliches Wertstoffpotenzial bleibt somit ungenutzt. Insbesondere in städtischen Gebieten besteht ein dringender Bedarf an einer verbesserten Getrenntsammlung. Aktuell fehlen vor allem finanzielle Anreize sowie eine wirksame und konsequent umgesetzte Abfallberatung. Die Einführung verursachergerechter Abfallgebühren mittels Ident-Systemen könnte hier Abhilfe schaffen und die Abfalltrennung insbesondere in Großwohnanlagen, wo das Potenzial besonders hoch ist, fördern. Eine optimierte Getrenntsammlung könnte weiterhin durch eine Vorbehandlung des Restabfalls vor einer Verbrennung ergänzt werden, um Materialien wie z.B. Kunststoffe stofflich statt energetisch zu verwerten. Eine Bepreisung der CO2-Emissionen unterstützt diesen Ansatz, indem sie die Verbrennungskosten erhöht und alternative Verwertungswege fördert. Trotz dieser Vorteile müssen potenzielle Herausforderungen wie Rebound-Effekte angegangen werden, um die Effektivität von Ident-Systemen und einer Vorbehandlung des Restabfalls vor einer Verbrennung sicherzustellen.