Spenden
Expertenkommission zum Energiewende-Monitoring

Statusupdate zum Stand der Energiewende

  • Prof. Dr. Andreas Löschel
    Ruhr-Universität Bochum
  • Prof. Dr. Veronika Grimm
    Technische Universität Nürnberg (UTN)
  • Prof. Dr. Anke Weidlich
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Vorschaubild der PDF-Datei

Die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende ist ein entscheidender Schlüssel zur Erreichung der Klimaschutzziele. Sie umfasst zentrale Bereiche wie die Strom- und Wärmeversorgung einschließlich deren Preisentwicklung, die Energie- und Versorgungssicherheit sowie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen – darunter Bezahlbarkeit, Umweltverträglichkeit und Akzeptanz.

Das Öko-Institut hat die Bereiche Versorgungssicherheit, Wasserstoff und die Empfehlungen für einen Instrumentenmix für die Politik untersucht und sieht in diesen Themenfeldern umfassenden Handlungsbedarf.

Herausforderungen bei der Versorgungssicherheit

Die sichere Stromversorgung bleibt ein zentrales Thema der Energiewende. Während der Ausbau der erneuerbaren Energien an Dynamik gewinnt, nimmt der Bestand an steuerbaren Kraftwerkskapazitäten – also Kraftwerken, die flexibel eingesetzt werden können – weiter ab. Die Expertenkommission betont, dass dringend neue Gaskraftwerke gebaut werden müssen, um Engpässe zu vermeiden. Dafür ist ein Neuanlauf mit der geplanten, aber noch nicht vom Bundestag verabschiedete Kraftwerksstrategie der Bundesregierung, sinnvoll. Dabei sollten die Regelungen flexibler bzw. weniger restriktiv ausgestaltet werden, insbesondere im Hinblick auf die Nutzung von Wasserstoff.

Wasserstoff in Fahrt bringen

Wasserstoff gilt als wichtiger Baustein der Energiewende, doch die Entwicklung kommt langsamer voran als erhofft. Die Kosten für grünen Wasserstoff sind nach wie vor hoch und die Nachfrage bleibt hinter den Erwartungen zurück. Die Expertenkommission empfiehlt, die bestehenden Förderprogramme zu überarbeiten, um Investitionen zu erleichtern und eine stabile Nachfrage zu schaffen. Darüber hinaus sollte nach Ansicht der Expertenkommission CO2-armer, so genannter blauer Wasserstoff verstärkt eingesetzt werden, um die Marktentwicklung zu unterstützen.

Anpassungen in der Energiepolitik erforderlich

Die bisherigen politischen Maßnahmen zur Energiewende sollten gezielt verbessert werden, um den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen besser gerecht zu werden. Die Expertenkommission schlägt vor, die Umlagen und Abgaben auf Strom zu senken und dies durch eine einheitliche CO2-Bepreisung fossiler Energieträger gegenzufinanzieren. Zudem könnte eine Einteilung Deutschlands in verschiedene Strompreiszonen helfen, Kosten zu senken und den Betrieb der Kraftwerke zu optimieren.

https://www.oeko.de/