Überprüfung der Ressourceneffizienz von Ökolebensmitteln anhand des Product Enviromental Footprint und Einordnung in eine Nachhaltigkeitsstrategie (Verbundvorhaben)
Die Steigerung der Ressourceneffizienz in der Lebensmittelverarbeitung ist ein zentrales Ziel der nachhaltigen Entwicklung. Der Product Environmental Footprint (PEF) bietet eine Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen von Produkten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Im Forschungsprojekt wurde der PEF auf drei ökologische Produktkategorien (Milch, Pasta, Fleisch) angewendet, um Optimierungspotenziale zu identifizieren und seine Eignung für den Vergleich von ökologischen und konventionellen Lebensmitteln zu bewerten.
Die PEF-Methode wurde unter Berücksichtigung aller relevanten Lebenszyklusphasen angewendet. Die Ergebnisse wurden mit PEF-Benchmarks verglichen, um Optimierungspotenziale zur Steigerung der Ressourceneffizienz zu identifizieren. Darüber hinaus wurde eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsbetrachtung unter Berücksichtigung der Leitstrategien Konsistenz und Suffizienz durchgeführt. Eine Umfrage unter Lebensmittelherstellenden lieferte Informationen zur Datenverfügbarkeit und den Herausforderungen bei der Anwendung des PEF. Die Auswirkungen der Green-Claims-Richtlinie der EU auf die Öko-Lebensmittelbranche wurden rechtlich bewertet. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit einer methodischen Weiterentwicklung des PEF sowie die Bedeutung einer ganzheitlichen und differenzierten Betrachtung von Nachhaltigkeitsaspekten über die Effizienz hinaus. Suffizienz- und Konsistenzstrategien, die Dimensionen Ökonomie und Soziales, Tierwohl- und Biodiversitätsaspekte werden durch den PEF nicht abgedeckt. Primärdaten sind selbst für Pioniere der ökologischen Lebensmittelwirtschaft schwer zugänglich, während generische Daten die landwirtschaftliche Produktion nicht standortangepasst abbilden können. Mit der Veröffentlichung der Green-Claims-Richtlinie im März 2023 erhält der PEF als Methode zur Substantiierung von Umweltaussagen eine neue Aktualität. Das im Rahmen des Projektes erstellte Rechtsgutachten zeigt auf, dass die Substantiierung auf Basis international anerkannter wissenschaftlicher Standards erfolgen muss und dass die Vergabe von Labels, sofern sie nicht staatlich festgelegt sind, ein unabhängiges Zertifizierungssystem erfordert.