Die Treibhausgasemissionen des Verkehrs sollen bis zum Jahr 2030 auf 85 Millionen Tonnen sinken – gegenüber 2019 nahezu eine Halbierung. Gleichzeitig muss Klimaschutz im Verkehr sozialverträglich gestaltet werden, denn schon heute ist der Zugang zu Mobilität ungleich verteilt. Mehr als 40 Prozent der Haushalte mit wenig Einkommen besitzt kein Auto und ist auf öffentlichen Verkehr, Fuß- und Radverkehr angewiesen. Der öffentliche Verkehr ist in den letzten Jahren teurer geworden und es fehlt an einem flächendeckenden Angebot, vor allem auf dem Land. Gleichzeitig begünstigen viele derzeitige Politikinstrumente im Verkehr einkommensstarke Autofahrer*innen überproportional. Eine soziale Ausgestaltung der Politikinstrumente ist essenziell für ihre Akzeptanz in der Gesellschaft. Dabei sind Klimaschutzmaßnahmen und Sozialverträglichkeit keine Gegensätze, sondern können sich häufig ergänzen.
Die Wissenschaftler*innen des Öko-Instituts analysieren und bewerten verkehrspolitische Maßnahmen danach, ob sie das Klima schützen und gleichzeitig sozial gerecht sind. Sie erforschen, wie (un)gleich der Zugang zu Mobilität in der Gesellschaft verteilt ist, wie Klimaschutzinstrumente im Verkehr auf unterschiedliche Gruppen in der Bevölkerung wirken und welche Maßnahmen nötig sind, um eine sozial gerechtere und klimaschonende Mobilität für alle zu ermöglichen.