Strategien gegen Obsoleszenz
Eine aktuelle Studie des Öko-Instituts untersucht im Auftrag des Umweltbundesamtes, welchen Einfluss eine verkürzte Lebensdauer von Produkten (Obsoleszenz) auf die Umwelt und den Ressourcenverbrauch hat. Gemeinsam mit der Universität Bonn arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Datengrundlage zu den unterschiedlichen Ausprägungen von Obsoleszenz anhand konkreter Produktbeispiele auf. Darüber hinaus untersuchen sie die Einflussfaktoren, die die Nutzungs- und Lebensdaher von Geräten bestimmen. Die Experten formulieren zudem Strategien und Empfehlungen für politische Entscheidungsträger zur Förderung einer längeren Nutzung.
Obsoleszenz – Umweltauswirkungen einer „Modeerscheinung“
Smartphones, MP3-Player, Digitalkameras, Notebooks und viele andere Geräte werden in immer kürzeren Abständen genutzt. Konsumenten entsorgen sie nach kurzer Zeit, obwohl sie noch funktionstüchtig sind; das Abfallaufkommen steigt an. „Obsoleszenz“ ist das Stichwort unter dem Fachkreise und die Öffentlichkeit die verkürzte Lebensdauer der Elektro- und Elektronikgeräte diskutieren. Ob werkstoffliche Mängel, funktionelle Veränderungen wie der kurzlebige Einsatz spezieller Betriebssysteme oder veränderte Wünsche von Verbrauchern – Obsoleszenz führt immer zu einem steigenden Bedarf an zum Teil seltenen Rohstoffen und Metallen. Ihre Gewinnung ist mit einem erheblichem Materialaufwand, Flächen- und Energieverbrauch sowie hohen Umweltauswirkungen verbunden.
Fallstudien für eine längere Lebensdauer
Das Öko-Institut und die Universität Bonn untersuchen deshalb in Fallstudien die maßgebenden Faktoren und Anforderungen an Wiederverwendbarkeit, Schadstoffgehalt und Langlebigkeit. Für die vertiefende Analyse haben sie die Produktgruppen Fernsehgeräte, Notebooks und Waschmaschinen ausgewählt. So soll die durchschnittliche Lebens- und Nutzungsdauer der ausgewählten Produkte über die letzten Jahrzehnte betrachtet und die verschiedenartigen Ursachen für Obsoleszenz dargestellt werden.
Dabei gehen Öko-Institut und Universität Bonn in vier Arbeitsschritten vor: Zunächst ermitteln sie Faktoren, die zum technischen Verschleiß oder zur Reduzierung der Lebensdauer der ausgewählten Produkte führen. Im zweiten Schritt formulieren sie Lösungsstrategien, die den technischen Verschleiß oder eine verkürzte Nutzung verhindern können und dokumentieren drittens Hemmnisse, die die Umsetzung von möglichen Lösungen verhindern. Zuletzt formulieren sie Anforderungen an Hersteller und Produkte zur Verbesserung der Lebensdauer und leiten Strategien und Empfehlungen für politische Entscheidungsträger ab. Zusätzlich formulieren die Expertinnen und Experten Empfehlungen an Verbraucherinnen und Verbraucher.
Ansprechpartner am Öko-Institut
Siddharth Prakash
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institutsbereich Produkte & Stoffströme
Öko-Institut, Geschäftsstelle Freiburg
Telefon: +49 761 45295-244
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Carl-Otto Gensch
Leiter des Institutsbereichs Produkte & Stoffströme
Öko-Institut, Geschäftsstelle Freiburg
Telefon: +49 761 45295-241
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