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Nachhaltig feiern in Berlin

Feiere ich eigentlich ökologisch einwandfrei? Wohl eine Frage, die sich Nachtschwärmer*innen nicht oft stellen. Dabei verbrauchen auch Clubs Energie und Ressourcen. Katharina Wolf arbeitet bei clubliebe e.V., wo sie sich um das Projekt Clubtopia kümmert.

3 Fragen an Katharina Wolf von clubliebe e.V.

 

Frau Wolf, wo steht die Berliner Clubszene in Sachen Nachhaltigkeit?

In den letzten Jahren hat sich viel verändert: Wir merken, dass es ein gesteigertes Bewusstsein für Nachhaltigkeitsfragen in der Clubszene gibt. Im Projekt Clubtopia bekommen wir beispielsweise immer mehr Anfragen für unsere kostenlosen Energieberatungen und arbeiten mit einer Vielzahl von Veranstalter*innen zusammen. Aber die strukturellen Rahmenbedingungen der Berliner Clubkultur, wie kurze Mietverträge, gestiegene Kosten für Personal und Beschaffung, stellen weiterhin eine große Hürde da.

Was hindert die Betreiber*innen nachhaltige Maßnahmen umzusetzen?

Die drei wichtigsten Punkte sind Zeit, Geld und Wissen. Viele Clubs sind in einer finanziell prekären Situation, die Betreiber*innen arbeiten nachts und oft mehr als 40 Stunden pro Woche. Da ist es schwer, sich auch noch dem Thema Nachhaltigkeit zu widmen. Gleichzeitig war zu der Zeit, als ich die Masterarbeit geschrieben habe, nur wenig Wissen online verfügbar, wie sich Nachhaltigkeitsmaßnahmen clubspezifisch umsetzen lassen.

Und wodurch werden sie dazu motiviert?

Sehr viele Betreiber*innen widmen sich seit jeher gesellschaftlichen Themen und engagieren sich etwa gegen Frauenfeindlichkeit oder Rassismus. Soziale und ökologische Nachhaltigkeit ist für sie daher ein wichtiges Thema. Oft werden sie darüber hinaus durch persönliche Erfahrungen motiviert – etwa, wenn sie sehen, dass ihre Nachbarschaft total vermüllt ist. Zusätzlich erkennen sie die monetären Vorteile: Wenn ich Energie und weitere Ressourcen spare, spare ich dadurch ja auch Geld.

 

Katharina Wolf leitet für den Verein clubliebe das Projekt Clubtopia, das Berliner Clubs dabei unterstützt, nachhaltiger zu werden. Sie hat nachhaltiges Tourismusmanagement studiert und war bereits Teil des Projekts Clubmob.Berlin, das kostenlose Energieberatungen in Berliner Clubs durchgeführt hat. In ihrer Masterarbeit hat sie sich zudem ausführlich mit der Frage beschäftigt, welche Rolle Nachhaltigkeit in Berliner Clubs spielt, was die Betreiber*innen dazu motiviert und was sie hindert, entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

Weitere Informationen

Facebook-Seite von clubliebe e.V.

Projektwebsite Clubtopia

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