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Einblick

Der Krieg in der Ukraine:

Das Öko-Institut informiert

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat direkte Auswirkungen auf die Energie- und Klimapolitik in Deutschland. Fragen zur Versorgungssicherheit mit Energie, zu Abhängigkeiten von Russland und zu den steigenden Preisen bewegen uns dabei.

Wissenschaftler*innen aus dem Öko-Institut haben in Blogbeiträgen und Newsmeldungen Fakten sortiert und Orientierung geboten. Eine Informationssammlung finden Sie hier auf unserer Website:

www.oeko.de/ukraine

Als das Kernkraftwerk Saporischja am 3. und 4. März angegriffen wurde, waren die Expert*innen für die Sicherheit von Kernkraftwerken in den Medien gefragt: Von RTL Aktuell bis zur Tagesschau, im Radio und für Zeitungsbeiträge wurden sie nach ihrer Einschätzung der Lage gefragt. Wie er den Freitag, 4. März, erlebt hat, erzählt der Nuklearexperte und Physiker Dr. Matthias Englert vom Öko-Institut im Interview:

Matthias, wie hast du von dem Feuer im Kernkraftwerk Saporischja erfahren?

Ich habe davon in den Nachrichten erfahren. Aber vorher schon aufmerksam verfolgt, was mit dem Frontverlauf in der Nähe des Kernkraftwerks passiert. Es war zu dem Zeitpunkt schwer, an Informationen zu kommen.

Wie lief der Tag bei dir ab?

Ich bin morgens ins Institut gekommen und bekam direkt Anfragen für Live-Schaltungen der Nachrichtensender. Diese haben wir unter uns Kolleg*innen aufgeteilt. Die Informationslage war sehr dynamisch. Ich habe vor einer Live-Schaltung immer noch Lampenfieber. Nach vier bis fünf Interviews in Folge wird es anstrengend. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es den Arbeiter*innen im Kraftwerk vor Ort ergehen muss und welchem Stress sie ausgesetzt waren.

Wie ist es, plötzlich live im Fernsehen zu sprechen?

Ähnlich wie bei Vorträgen. Da ich da viel Erfahrung habe, weiß ich, dass ich auf „Automatik“ schalte, kurz bevor es losgeht. Ich kann dann auf mein Wissen und die Erfahrung vertrauen. Anders als bei Vorträgen gibt es natürlich den Gedanken, dass sehr, sehr viele Menschen zuschauen. Ansonsten ist es schon befremdlich, vom Arbeitsplatz per Video-Interview im TV zu erscheinen – ganz ohne Kamerateam.

Wie ist das Gefühl für dich, solche Nachrichten überbringen zu müssen?

Ich hatte keine große Angst, war aber beunruhigt. Ich wollte eine ausgewogene Botschaft finden, ohne dass Menschen Panik bekommen und anfangen, Jodtabletten zu hamstern oder sich selbst zu medikamentieren. Andererseits musste ich natürlich klar von den Risiken sprechen, um die bestehende Gefahr nicht zu verharmlosen. Ich fand es aber wichtig, die Reichweite zu nutzen und sah es als meine Aufgabe, zu informieren.