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Arbeit / Aktuell

Ein neues Gebäudeenergiegesetz

67 Millionen Tonnen CO2 soll der deutsche Gebäudesektor 2030 noch ausstoßen dürfen. Eine Mammutaufgabe, denn im Jahr 2020 waren es noch rund 120 Millionen Tonnen, diese Menge muss fast halbiert werden. Um das zu erreichen, müssen etwa die stagnierende Sanierungsquote deutlich erhöht und mehr erneuerbare Energien integriert werden. Eine wichtige Grundlage für mehr Klimaschutz ist neben freiwilligem Handeln sowie Fördermaßnahmen auch das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es legt Mindestanforderungen fest: Wer ein neues Haus baut oder ein bestehendes saniert, muss diese einhalten. „Das GEG soll nun überarbeitet werden, um zentrale Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung umzusetzen“, sagt Dr. Sibylle Braungardt, Senior Researcher am Öko-Institut. Dabei unterstützen die Wis­sen­schaftler*innen nun das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Zusätzlich befassen sie sich mit der Umsetzung der novellierten EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) in deutsches Recht. „Dabei widmen wir uns der deutschen Positionierung zur EPBD ebenso wie der Weiterentwicklung der Vorgaben der EU“, so Braungardt.

Zentrales Element des Projektes sind ambitionierte Ziele für Neubauten und den Gebäudebestand. „Wir schlagen unter anderem vor, welche Anforderungen in Zukunft an die Gebäudehülle und Anlagentechnik gestellt werden sollten, und welche Rahmenbedingungen für eine sozial gerechte Transformation notwendig sind“, so Benjamin Köhler, ebenfalls Senior Researcher im Bereich Energie & Klimaschutz. Zusätzlich widmet sich das Projektteam gezielt unterschiedlichen Instrumenten für mehr Klimaschutz im Gebäudebereich, so höheren Anreizen zur Modernisierung sowie der Rolle des Gebäudeenergieausweises. „Wir beschäftigen uns außerdem mit der Frage, wie gerade für Mieter*innen bei steigenden Sanierungsraten ein bezahlbarer Wohnraum gewährleistet werden kann“, sagt Köhler.

Das Projekt „Gutachten zum GEG und zur EPBD“ wird gemeinsam mit mehreren Projektpartnern durchgeführt, darunter das ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung (Gesamtkoordination), die Stiftung Umweltenergierecht und die Deutsche Energie-Agentur, und läuft noch bis Dezember 2024.